Schal-Metamorphose, Teil 1

Endlich habe ich Zeit für ausgefallene Projekte, ganz ohne Druck und aus Spaß zum Experiment.

Gestern habe ich ein Projekt angefangen, das lange in meinem Kopf herumschwirrt: aus Schals neue Kleidungsstücke zu gestalten, indem Stick- und Häkelteile, -elemente und -motive die prägenden Details ausmachen.

Mit oder ohne Zeichnung.In diesem Fall ohne.

Work in Progress: zuerst den Schal durch die Mitte schneiden. Sie sollen die Hauptstruktur eines Ponchos hergeben.

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Dann die Rückenmitte durch einen texturierten Streifen strecken und mit beiden Teilen verbinden. Ich habe die Maschen gleich auf dem Schal angeschlagen.

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Die durchgeschnittenen Enden müssen einen sauberen Abschluss bekommen, deshalb benutze ich dünne Stricknadeln und masche jede einzelne Masche ein und ab.

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Durch passende Wolle (Dicke und Farbe) kann man bei der Fortsetzung des Rückenteils interessante Effekte erzielen.

Ich habe beide Rückenteile um je ca. 10 cm verlängert. Wie das aussieht und wie das Kleidungsstück weiter Form annimmt, erfahrt ihr bald.

Fortsetzung folgt 🙂

Eure Bennelle

 

 

 

Sorgenfresser häkeln

So, jetzt bin ich ganz offiziell in mein Atelier in der Schulzestr. 21 in Berlin Pankow eingezogen und ich kann es kaum erwarten mit den Workshops zu beginnen.

Workshop Nr. 1 ist den Sorgenfressern gewidmet. Ihr wisst schon, diesen Kreaturen, die stellvertretend als seelischen Mülleimer dienen, wenn der beste Freund/die beste Freundin nicht da ist, um diese undankbare Aufgabe zu übernehmen.

Im Grunde genommen habe ich vor, mit euch kleine (liebenswerte oder nicht) Monster zu kreieren, die ein großes Maul haben. Es ist nicht zum Labern da, sondern um alle unsere, auf kleinen Zetteln verschriftlichte Sorgen aufzunehmen.

Also zuerst häkelt man die Biester, dann benutzt man sie als Kummerkästen. Ist das nicht eine tolle Sache? Mit Kindern funktioniert das übrigens auch!

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So, hat sich das Monster satt gefressen, kann man die Zettel wieder aufmachen und nachschauen, was uns so gewaltig bewegt hat, und wenn die Sorge sich schon erledigt hat, kann man sie eben entsorgen.

Für die Herstellung der Sorgenfresser könnt ihr eure Wollreste und ein Paar alte/zerrissene/nicht mehr brauchbare Socken (als Füllung) mitbringen. Ein alter Handschuh kann auch von Nutzen sein – wie, das zeige ich während des Workshops.

Auf dem Beitragsbild seht ihr eine primitive Version des Monsters – sie ist aber gut mit Grundkenntnissen innerhalb von 3 Stunden zu schaffen. Erfahrenere oder ehrgeizige HäklerInnen können noch Arme und Füße hinzufügen, aber die Hauptsache hier ist das Riesenmaul, das eine Art Tasche bildet.

Die Biester können nach Belieben geschmückt und ausgebaut werden.

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Wo: Atelier „chain re:action“, Schulzestr. 21, 13187 Berlin (S-Bahn-Station Wollankstraße)

Wann: Samstag, 15.10.16, 11 – 14 Uhr

Anforderungen: Grundkenntisse (feste Maschen) sind Voraussetzung

Material: Das ist ein Recycling-Projekt, also wäre es am besten, wenn ihr eigene Wollreste und die o.g. Socken bzw. alte Handschuhe mitbringt, aber ich habe auch Material

Preis: 25 Euro p.P., 40 Euro für 2 Personen

Anmeldung: e-Mail: albena.stateva@gmail.com oder als Kommentar zu diesem Beitrag.

Na, überzeugt?

Dann meldet euch oder eure Freunde an!

Lieben Gruß aus dem Regen!

Eure Bennelle

 

 

 

 

Mein erstes Atelier

Es ist Zeit laut zu verkünden, dass Bennelle jetzt einen Ort gefunden hat, wo sie arbeiten, experimentieren, ausstellen und Workshops geben kann.

Es war ein langer Weg und ich bin unglaublich froh, über einen eigenen Kreativraum zu verfügen. Ich würde ihn Imaginarium nennen, aber das Wort ist besetzt, also habe ich mit Crochetarium und Fadenspiel gespielt. Letztendlich bin ich bei CHAIN RE:ACTION geblieben. Mein Atelier und Showroom trägt nun diesen Namen. Warum nicht Bennelle?

„Chain“ ist die Grundlage des Häkelns und Strickens und durch Maschenketten geht es weiter, bis man ein Gewebe erschaffen hat.

„Chain reaction“ – die Kettenreaktion entsteht, wenn der Faden reißt … und eine Laufmasche unaufhaltsam das Gestrickte zerstört…

Wenn wir Ursache und Wirkung auf die Ebene des kreativen Tuns übertragen, beobachten wir wie Menschen durch positive Erfahrungen und Freude angesteckt werden, selbst etwas zu tun. Diese Art von „Ansteckung“ möchte ich durch meine Kreativkurse erreichen.

„Re:action“ verdeutlicht die Wiederverwendung von Ressourcen oder die Arbeit mit Wollresten aus der Produktion und aus Hobby-Auflösungen oder mit schon benutzten Textilien, die als Grundlage für Unikate dienen.

Überzeugt?

Ich muss mich erst selbst daran gewöhnen.

Aber, was ich eigentlich sagen wollte: am 1. Oktober wird in und bei gutem Wetter vor meinem Atelier gefeiert!

Es wird etwas zum Essen und zum Trinken und einen kostenlosen Workshop zum Thema „Taschen Weben auf Karton: ohne Nähen“. Dabei verwenden wir alte Müsli- oder Milchkartons und Stroffstreifen aus alter Kleidung. Wer mitmachen möchte, kann gern eigene Kleidungsstücke mitbringen und verarbeiten. So werden Erinnerungen verwebt und lieb Gewonnenes bleibt in einer neuen Funktion erhalten!!!

Ich freue mich auf euren Besuch!

Wer die Party verpasst, kann mich im Atelier nachmittags (besser nach vorheriger Absprache) erreichen:

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Schulzestr. 21

13189 Berlin Pankow

(S-Bahn-Station Wollankstraße), Bus 150, M 27, 255

Eure Bennelle

 

 

Textile Art in Berlin 2016

„Textile Art“ ist das Event für KunsthandwerkerInnen, die sich mit Garn, Fäden, Stoff oder Wolle beschäftigen, als Grundlage für die Erschaffung funktionaler oder künstlerischer Objekte und Produkte.

Es findet einmal im Jahr statt, beherbergt von einer Schule, die sich währenddessen in einer Galerie- und Workshopstätte verwandelt.

Ich war voriges Jahr als Besucherin dabei – es gab alles für das Hobbyherz, von Material bis einzigartige Produkte, ausgezeichnetes Kunsthandwerk und eine Modenschau mit semiprofessionellen Models. Damals hat mich die natürliche barfuße Weiblichkeit dieser zumeist reifer Frauen verzaubert.

Dieses Jahr konnte ich mich in einem ganz neuen Kunstformat ausprobieren:

Ute Stephani und ich haben unser gemeinsames Label „Bennelle & Stephani“ auf der Modenschau präsentiert. Das war unser letzter gemeinsamer Auftritt, bevor wir auseinander gegangen sind.

 

Unser Thema bei der Modenschau war Bohemian Chic mit Spitze, wobei wir uns streng an das Prinzip „upcycling Fashion“ gehalten haben. Wir haben gehäkelte Tischdecken in Röcke, Tops und Kleider verwandelt, zeigten das Hochzeitskleid von Utes Tochter, die in mühevoller 5-monatiger Detailarbeit entstanden ist, das schwarze Kleid, das wir für einen Wettbewerb kreiert hatten und Jeansmetamorphosen von Ute.

 

Besonders interessant und beeindruckend fand ich die Arbeit einer Designerin aus Plauen. Sie schreibt Bücher und verfügt über engelhafte Geduld. Es geht um Heikes Margaretenspitze:

Die Veranstaltung war super gut besucht. Ich war überrascht über die Flut an Menschen und über die Anzahl der Aussteller.

Mehr Fotos, die Liste der Teilnehmer und das Programm könnt ihr aus der offiziellen Webpage der Veranstaltung entnehmen.

Wenn jemand dabei sein möchte, würde ich ihm empfehlen ein Workshop anzubieten. Das ist eine gute Möglichkeit der Selbstwerbung und deckt zum Teil die Unkosten für den Stand.

Grüße aus der Traumwelt,

eure Bennelle

 

 

Marktgeflüster

Bevor der Sommer sich endgültig verabschiedet, hat mich meine Freundin Cristina überzeugt, die Bademode und Lingerie ihrer Schwester aus Peru den Berlinerinnen zu zeigen und dabei auch meine gehäkelten Tops aus der Versenkung zu holen.

Es sollte diesmal der Neukölln Flohmarkt sein. Wir haben uns dafür früh am Sonntag morgen vor zwei Wochen in einer Reisenschlange angestellt, um einen Stand zu mieten.

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Viele wurden angelockt und haben gefühlt und anprobiert, doch keiner wollte oder konnte einen fairen Preis dafür zahlen. Auf einem Flohmarkt geht man nicht mit Geld in der Tasche herum oder stellt sich auf Schnäppchen und Feilschen ein.

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Ich nahm die Chance wahr und brachte meinen geliebten männlichen Torso mit ein Paar Tangas für das starke Geschlecht mit.

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Die Reaktionen der Passanten: haha, kuck mal! Ok, meinte meine Feundin Cristina, lassen wir die knappen  Teile Aktion sehen, und bot die Tangas einigen Männern zur Anprobe (über der Hose) an. Da lässt sich doch kein Mann die Gelegenheit nehmen, sein bestes Teil noch üppiger aussehen zu lassen, und steckten sich noch je einen kleinen Plastikelefanten in die Tanga.

Cristina und ich haben uns überlegt, ab September Frauen-Unterwäsche-Partys zu veranstalten. In meinem neuen Atelier in Pankow wird es möglich sein, den Kundinnen die Sicherheit eines abgeschlossenen Raumes in angenehmer Atmosphäre zu geben, um nach Belieben auszuprobieren und den Mut zu haben, ihrer Haut etwas ganz besonderes zu leisten.

Mehr zum Atelier und zum Einweihungsfest verrate ich in einigen Wochen.

Einen verspielten und leichtfüßigen Sommer wünscht euch

eure Bennelle

 

Ein Sommer in Weiß

Normalerweise schaltet ein weißes T-Shirt automatisch meinen Wunsch zum Färben ein. Weiße Spitze dagegen sieht auch so gut aus, besonders wenn sie auf leicht gebräunter Haut getragen wird.

Ich habe mir endlich einen Traum erfüllt und angefangen, gehäkelte Tischdecken aus Omas Zeiten in Röcke, Tops und Kleider zu verwandeln. Ich zeige euch meine ersten Upcycling Fashion Kreationen, die bei der Textile Art am 9.10.2016 in Berlin am Stand und auf der Modenschau am Abend zu sehen sein werden.

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Seid gespannt auf neue Sommer-Einsichten und -Experimente!

Eure Bennelle

Tauschen statt kaufen

Letztes Wochenende war wieder Kleidertausch angesagt!

Kleiderwandel hat das Event mit Musik und Modenschau organisiert und dafür ein schönes Gelände in der Revaler Str. 99 gebucht.

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Habt ihr so etwas schon ausprobiert?

Es ist einfach, inspirierend und macht Spaß! Frau (es gibt einige wenige Männer!) kommt, gibt die eingepackten Sachen, die sie aus dem Kleiderschrank ausgemistet hat, ab und darf nach Lust und Laune anprobieren und Passendes mitnehmen.

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Die Sachen sollten schon sehr gut erhalten und gewaschen sein – es geht bei dieser besonderen Art von Partys darum, den Kleiderkonsum zu begrenzen und das Bewusstsein auf Nachhaltigkeit und Qualität zu lenken!

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Ich habe einige Sommersachen getauscht, die mir klein bzw. zu groß (Schwangerschaftskleidung) geworden waren. Meine Beute bestand aus einer gut geschnittenen Sommerleinenjacke, einem weißen Hemd zum Färben und einem Strickrock, den ich gern mit meiner „Bomb the Knit“-Technik weiter gestalten möchte.

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Man konnte vor Ort ein Label in seine Kleidung einnähen, das besagt, dass sie kostbar ist und gut behandelt werden sollte. Oder braucht ihr wirklich Einwegkleider?

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Übrigens erwartet euch bei solchen Partys auch eine Bombenstimmung und, wie bei dieser, Livemusik zum Durchtanzen und Entspannen!

Ich habe dabei auch gute Freunde getroffen, unbezahlbare Gespräche geführt, ein kaltes Bier bei bestem Wetter genossen und meinen Kleiderschrank erleichtert. Was braucht Frau mehr?

Sommergruß!

Eure Bennelle

 

 

Bomb the Knit!

Hallo Leute!

Was würdet ihr mit eurem Lieblingspulli anfangen, wenn er Fusseln, Löcher oder Flecken bekommt? Ihr tragt ihn bestimmt mit all seiner Mängeln einfach weiter, wagt euch damit jedoch nicht in die Öffentlichkeit.

Was wäre es mit Reparieren und Verschönern? Mit der Häkelnadel!

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Das Prinzip, das ich anwende, ist, dem Maschenverlauf des Pullis zu folgen. Dabei kann man Linien ziehen oder kleine Patches herstellen, die z.B. ein Loch überdecken.

Am leichtesten arbeitet es sich mit Baumwollpullis mit mittelgroßen bis groben Maschen (je größer das Maschenbild, desto leichter kommt man mit der Häkelnadel hinein).

Auch das Material ist wichtig: ich würde nie einen Pulli zu reparieren versuchen, wenn er nicht aus Baumwolle, Viskose oder aus richtig schöner Wolle ist, es sei denn, er fusselt nicht und ist etwas ganz Besonderes.

Wählt sorgfältig die Wolle aus, die ihr für das Aufpeppen oder Reparieren verwendet: sie muss mit dem Grundmaterial korrelieren oder mindestens die gleichen Wasch- und Pflegevoraussetzungen erfüllen.

Häkelnadelstärke: für feinere Stickwaren braucht man schon eine sehr feine Nadel, etwa unter 1,5, am besten 0,90 oder feiner. Sehr gut lässt es sich dabei mit Sockenwolle arbeiten, mit Farbverlauf oder unifarben.

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Um die Linien zu ziehen habe ich Kettmaschen oder feste Maschen verwendet.

Patches habe ich tunesisch gehäkelt (gesträckelt). Bei einem gewissen Muster sieht tunesische Häkelei wie gestrickt aus – ein sehr gelungenes Täuschungsmanöver.

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Wollt ihr diese einfache Reparaturtechnik persönlich bei mir erlernen? Dann kommt zu meinem Workshop unter freiem Himmel im Rahmen des

ReThink Festivals #2

am 23.Juli 2016 in den Prinzessinengärten in Berlin Kreuzberg.

In diesem Beitrag seht ihr die Bilder vom Teaser zum Festival.

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Wenn euch das Häkeln schwer fällt, könnt ihr euch im Makromakramee versuchen: Ute Stephani zeigt das in ihrem Workshop.

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Das entstandene Schmuckstück sieht umwerfend aus:

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Übrigens hat das Festival sehr viele Workshops anzubieten: Färben mit Zwiebelschalen, Offsetdruck, Biogetränke herstellen, Wolle spinnen und viele mehr. Nicht zu vergessen: am Abend werden Reste von den Gemüsemärkten in Kreuzberg zu einem traumhaften Essen verarbeitet.

Ich hoffe, ich habe euch ein bisschen motivieren können etwas Neues auszuprobieren!

Sommergruß und bleibt schön in Bewegung!

Eure Bennelle

 

 

 

 

 

 

 

Bilder aus der Weltamigurumiausstellung

Lange herrschte Stille um die 2. Weltamigurumiausstellung in NY City, USA, doch jetzt kommen wunderbare Bilder aus erster Quelle.

Ein Bild möchte ich euch nicht vorenthalten: es ist mein Botschafter für Deutschland – der Fußballspieler Max :). Die Vorgabe der diesjährigen Selektion hat von jedem Teilnehmer verlangt ein Markenzeichen für das Land, in dem er lebt, zu kreieren.

Meine tatkräftige und engagierte Freundin und Refashion-Refood-Aktivistin Runa hat die kleine japanische Galerie RESOBOX (Resonating with People) in New York City besucht und einen ganz persönlichen Einblick von der Ausstellung bekommen. Ihr könnt ihren Beitrag hier lesen und die Bilder anschauen.

Besten Dank, liebe Runa!!!

Alle Vertreter der einzelnen Teilnehmerländer sind auf einer Weltkarte präsentiert:

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Mein Fußballer macht gerade Urlaub 🙂

Übringens, wurde die Eröffnung der Ausstellung auch in diesem Jahr auf Video festgehalten. Das Eröffnungsvideo vom ersten Jahr könnt ihr hier anschauen.

Die Ausstellung ist bis Ende Februar geöffnet und alle Exponate werden zum Verkauf angeboten. Wer zufällig nach NY reist und ein bisschen Zeit hat, würde von dem Besuch von RESOBOX bestimmt begeistert sein!

Übrigens, meine Kurse für Anfänger gehen weiter:

  • am 27.2.2016 ab 11.00 h
  • am 2.3.2016 ab 15 h

im Cafe „Tiriki“, Florastr. 96, 13186 Berlin Pankow.

Schönen Abend und Sonne im Herzen wünscht euch

eure Bennelle