Mich kann man nicht so leicht beeindrucken, aber wenn ich etwas GENIAL finde, dann ist es super, super, super EASY!!!
Ja, wie kommt man auf solche einfachen Dinge?
Neulich entdeckte ich ein Bild auf Pinterest, das mich verführt hatte, sein Ursprung herauszufinden. Auf diesem Wege kam ich zum Blog von Kirsty !… Dort erwartete mich eine Überraschung: die Häkeljacke, die meine Aufmerksamkeit geweckt hatte, bestand aus…. zwei Hexagonen!!! Wie denn das? Klickt den verlinkten Blog und ihr werdet es erfahren.
Für diese unter euch, denen English schwer fällt, fasse ich kurz zusammen: es werden zwei gleiche Hexagone gehäkelt, alles nach den Regeln der Granny-Kunst: Bündel von je 3 Doppelstäbchen mit je einer Kettmasche dazwischen und an den Ecken ein Dreier, 3 Kettmaschen, ein Dreier. Das ist alles.
Der Zauber entfaltet sich erst nach mehreren Reihen. Das Hexagon fängt an zu kräuseln: gut so!!!

Je kräuseliger, desto besser, denn irgendwann erreicht man die wünschenswerte Figur: wenn man das Werk genau auf die Hälfte aufeinander faltet (Spitze gegen Spitze, also 3 gegen 3), bekommt man ein L. Das ist nun die Hälfte der Häkeljake. Die andere L kommt dazu, in der Mitte wird der Rücken vernäht und verhäkelt, dann werden die Quernähte oben zugemacht und fertig ist das Kunststück!!! Genial!

Nun, meine Wolle war hier zu Ende und ich konnte die begehrenswerte L-Form kaum erreichen. So drehte ich zuerst die Figur um und gestaltete ein sehr interessant aussehendes Kleidungsstück:


Wirklich ausgefallen! Vielleicht sollte ich es dabei belassen!
Aber ich wollte herausfinden, ob mit meinem nicht vollständigem L doch noch eine ordentliche Jacke hinbekommt und drehte die Form wieder um:

Es geht. Die Wolle ist so dick, dass diese Jacke sowieso den Oberkörper aufbauscht, aber es ist schon interessant, das der Angelpunkt jeder Hälfte gerade unter den Achseln liegt 🙂
Die von mir benutzte Wolle heißt „Elements Mix“ von Schachenmayr. Ich habe sie mit Nadelstärke 10 gehäkelt. Nach 7 Reihen bekam ich meine noch nicht voll ausgereiften „L-s“.
Auf meiner Schaufensterpuppe sieht die Jacke fluffig schick aus 🙂

Ich habe mich nach einiger Zeit gegen den Knopf entschieden: man kann die Jacke mit einer großen Tuchbrosche zumachen und das würde eleganter aussehen.
Die Hexagone habe ich miteinander verhäkelt: in den Zwischenräumen, also in den Kettmaschen habe ich eine feste Masche gehäkelt, dann eine kurze Kette aus drei oder vier Luftmaschen, dann wieder eine feste Masche in den Zwischenraum. So sieht diese Naht von außen aus:

Ich möchte dieses geometrische Wunder weiter erforschen und hoffe, dass ihr auch der Meinung seid: es ist erstaunlich einfach und wirkungsvoll!

Die Granny-Jacke ist nun auf DaWanda zu haben.
Auf zu neuen Abenteuern!
Eure Bennelle