Zweiter und letzter Frühling

Um es positiv auszudrücken, das Leben geht weiter. Gestern war mein erster Markttag als Aussteller und Verkäufer. Er fing mit viel Sonne, Vogelgezwitscher und gute Laute an. Meine Tochter half mir bei dem Aufbau und blieb die ganze Zeit bei mir. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.  Ich hatte die Nacht davor durchgemacht, die Henkel von drei Taschen endlich gehäkelt, vier Ketten finalisiert und einiges mehr. Die Visitenkarten druckte ich gegen 6 Uhr, nachdem die Sonne schon grell im Himmel stand.

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Am Postbahnhof angekommen (mit dem Taxi, da die S-Bahn nicht fuhr und der Bus erst viel zu spät zu erwarten war) erschien mir unser Standplatz der beste überhaupt: genau in der Mitte, gegenüber der Treppentür, sonnenüberflutet, nette Nachbarn, alles wunderbar. Da keine Zwischenwände vorhanden waren, konnten wir nur den Platz auf dem Tisch nutzen (er erschien uns viel, viel zu klein). Wir hatten zu viele Teile mitgenommen und hatten Schwierigkeiten einigermaßen ordentlich die Fläche einzuteilen: rechts die Bustiers, in der Mitte die Schmuckteile, links die viel zu vielen Taschen. Die Fensterpuppe mussten wir ohne die Arme herschleppen, da sie viel zu schwer waren. Sie bekam einen Sommehut, das türkisfarbene Neckholder-Top und 3 Ketten aufgehängt. Dazu noch 2 Taschen und 2 Schals.

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Das Dawanda-Team war super nett, hat uns Papiertüten geschenkt, die Schilder ausgeteilt und eine Kinderecke mit Bastelspaß aufgebaut.

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Die Dawanda-Verkäufer waren sehr aufgeschlossen, gut gelaunt und super nett. Unsere Nachbarn waren „Kritzelmädchen“. Als Frühlingsprodukt für die Messe haben sie diese schönen Filzblumen wie auf dem Foto unten gewählt, aber in ihrem Online-Shop auf Dawanda findet sich viel mehr als das.

Brosche "Sonnenanbeterin"

Hinter uns hatten zwei flippige junge Damen, reizend angezogen, einen schönen Schmuckstand.

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Am besten fand ich bei den „Disorderedkitten“ ihre zuckrigen Anhänger. Schaut euch diesen Donut aus ihrem Dawanda-Shop mal an. Ist er nicht zum Anbeißem?

Alle Shops waren einzigartig und irgendwie „dawanda“.

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Die Organisatoren vom Zweiten Frühling hatten für eine Männerlounge gesorgt, mein kurzer Blick hinein lieferte dieses Bild:

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Ob es gemütlich drin war, weiß ich nicht, aber die Männer hatten wenigstens ihre Ruhe… Daneben gab es einen Kinderbreuungsraum. Das Programm umfaßte einige Modeshows (echt nicht mein Geschmack), gut anmoderiert, doch das Publikum fiel mager aus. Stylisten sorgten für das kostenlose Angebot als Entschädigung für die 5-Euro-Tickets.

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Es wurde geschminkt, die Haare wurden zurechtgemacht und drei Mädchen bekamen neue Kleider…

Unser Stand mittendrin.

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Bei der lauten Musik konnte man nur tanzen. Ich habe die ganze Zeit stehend gehäkelt, getanzt, gelächelt. Es sind 3 Ketten und ein Paar Ohrringe dabei entstanden. Alles nur gute Miene zum bösen Spiel, denn weder ich, noch meine Nachbaren konnten etwas verkaufen. Kein einziger Verkauf! „Katastrophe“, hieß es hinter uns so gegen 16.00 Uhr am Nachmittag. Die Nachbarin von rechts sammelte ihre schönen Stofftaschen und verließ den Tatort zwei Stunden vor dem Schluss.

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Ich hatte den Eindruck, dass ich immer wieder dieselben Gesichter erblicke. Bald stellte sich heraus, dass die meisten Leute, die vorbei liefen und einen nett anlächelten, Kollegen sind, die die Runde machten. Die echten Kunden sind ungeduldig vorbei gehuscht, schlecht gelaunt und unheimlich (meinte meine Tochter). Lag es vielleicht an den teuren Tickets oder an dem Second-Hand-Markt in der unteren Etage, die diese Billigstimmung ausmachte? Ich fand alle Anbieter hier oben toll, doch irgendetwas stimmte nicht.

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Die Innenperspektive. Die Überlegung, ob es sich noch einmal lohnt einen teuren Stand zu mieten, der sich nicht auszahlt. Mein Kaffee ist kalt, ich bin müde. 36 Stunden nicht geschlafen. Die Hoffnung auf einen einzigen Verkauf…

Nicht dass es keine Kundengespräche gab, viele haben die Bikinitops gemustert und einige der Ketten angefasst. Einige kommentierten sogar: „Schön, sehr schön“, andere murmelten untereinander: „Die sehen trocken gut aus, aber wenn man mit ihnen ins Wasser geht, hängen sie schrecklich“. Wer sagt denn, dass die Häkelbikinis  baden gehen sollen? Ich würde sie gerade nach dem Baden anziehen, wenn ich den nassen Bikini loswerden möchte. Aber eigentlich sind die Bustiers, die ich mache, eher für sonnige Tage unter einem offenen, leichten Hemd oder für Partys und für das Tanzen gedacht. Salsa oder Bauchtanz wären perfekt.

Meine Freundin kommt kurz vor 18.00, um uns beim Tragen zu helfen und die Sachen nach Hause zu transportieren. Ihr geht es auch beschissen. Wir sollten einen Sekt darauf trinken, scherzen wir. Zu Hause angekommen, mache ich einen Abstecher zum Internetcafe um die Ecke und kaufe einen Kuchen und einen 2L-Orangensaft. Unsere Belohnung für die ganze Anstrengung. Geteilt durch 7, bekommt jeder ein Stück.

Ich nehme meinen 2-Jährigen mit ins Bett und er weckt mich am nächsten Morgen gegen 8.00 Uhr. Ich bringe ihn in die Küche, wo mein Freund schon frühstückt, gebe den Kleinen ab und schmeiße mich zurück in mein warmes Bett. Gegen 14 Uhr werde ich wieder geweckt, mein Freund hat einen dringenden Auftrag zu bearbeiten. Dusche, es geht irgendwie, mein Tag beginnt.

Das heutige Motto lautet „Be happy, don’t worry“. Ich sage mir, jetzt habe ich genug Ware, um meine Online-Shops aufzufüllen. Und das Leben geht weiter.

 

 

 

 

 

 

Flamenco Top

Ich bin schon ganz zittrig, es bleibt nur diese Nacht vor meinem ersten Event! Mein Schreibtisch und der Boden rund herum sind mit Wollknäueln überhäuft, ich finde den Weg zur Tastatur nur durch die Adlerperspektive 🙂 Dabei habe ich die Schreibarbeit für morgen noch nicht erledigt: die Produktliste machen, Etiketten drucken, Visitenkarten formatieren und ausdrucken, Preise gestalten… Mir fallen die Augen schon zu, aber ich muss es schaffen!!! Der Zweite Frühling soll mir zum großen Durchbruch verhelfen!

Euch wollte ich mein letztes Top nicht vorenthalten. Heute habe ich seine Fäden vernäht und morgen findet er hoffentlich schon einen neuen Besitzer :))

Flamenco-Top

Ich habe es Flamenco-Top genannt, wegen der Farben und wegen der Vorstellung, die ich beim Häkeln hatte, dass es so gut zu einem Flamencorock stehen würde: feurig und unwiderstehlich.

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Wünscht mir Glück, ich werde es brauchen! Das Wetter wird auf jeden Fall mitspielen, es soll sonnig und warm werden. Endlich Frühling!!!

Mode von und für Frauen

Die Organisatoren vom Zweiten Frühling, der Modemesse, die am 14.4. in Berlin stattfindet, haben gestern ihre Pressemitteilung und ein Paar Broschüren verschickt. Ich möchte sie euch nicht vorenthalten, zumal ich meinen ersten Stand da haben werde (Nr. 98, Obergeschoss, DaWanda-Area).

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Auch wenn das Event „Zweiter Frühling“ heißt, findet es zum ersten Mal statt und feiert den Frühling mit frischen Ideen für alles, was Frauen kleidet.

Eintritt für Frauen: 5 Euro, Schülerinnen und Studentinnen: 3 Euro, Männer und Kinder haben freien Zutritt. Kinderecke, Schlemmerecke, Tischfußball für die Herren der Schöpfung. Modeshows junger Designer, Stylen (Haare/Make up/Outfit) kostenlos!!!

Mehr Info: www.zweiterfrühling.com

Sexy Bustier aus Bändchengarn

Heute verbringe ich fast den ganzen Tag mit Vernähen von Fäden. Vier weitere Tops sind fertig und einige noch in Arbeit. Es ist der letzte Spurt vor meinem ersten Marktauftritt am 14.4. und ich bin total aufgeregt. Wenn noch jemand seinen ersten Marktauftritt plant, wird er womöglich diese kostenlose Quelle mögen, die ich eben durchgelesen habe. Es ist ein Guide für Erstaussteller (auf Englisch).

Zurück zum Bustier: bei diesem Modell habe ich die Körbchen rund gemacht. Ich experimentiere viel mit der Körbchenform und habe schon 5-6 verschiedene Arten in meinen Tops angewandt.

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Das Bändchengarn war eine Herausforderung für mich. Ich habe einiges ausprobiert, aber es schien nicht so recht dafür geschaffen zu sein. Bei dem Top entschied ich mich für diese Schnüre aus Luftmaschen.

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Ohne meine Schneiderpuppe hätte ich das Modell nicht so gut hinbekommen. Jedes meiner Tops ist an ihr entstanden und hat eine gute Passform.

Bald zeige ich euch die anderen Tops. Dies und vieles andere wird auf meinem Stand (Nr. 98) beim Zweiten Frühling, die Modemesse von und für Frauen im Postbahnhoft am Ostbahnhof in Berlin zu sehen sein. Das fashion exchange Event findet 14.4. von 11 bis 18.00 Uhr statt.

Schmuck aus Bändchengarn häkeln

Ich habe die Angewohnheit mir alle mögliche Garne zu kaufen, wenn ich etwas sehe, was mir ins Auge fällt. Das Blöde daran ist, dass ich natürlich nicht weiß, was ich konkret damit später anfange. Deshalb stapeln sich bei mir oft „Proben“, d.h. einzelne Knäuel, womit nichts Großes angefertigt werden könnte. Das Naheliegende in solchen Fällen wären Ketten, Halsbänder, Blumen, Ohrringe, also Schmuck.

Bändchengarn habe ich bis jetzt in meinen Teppichen einfach mitverarbeitet, ohne auf die besonderen Qualitäten des Bändchens zu achten. Ich hatte keine Ahnung was man sonst damit machen kann.  Erst kürzlich probierte ich einige Techniken aus. Oh, welche Pracht entwickelte sich vor meinen Augen! Zwei Tage habe ich herumexperimentiert und kann jetzt mein Wissen weitergeben.

Eine Halskette zu häkeln ist

ein überschaubares und sehr einfaches Projekt.  Die Länge bestimmt man selber. Und das Beste ist, dass sie aus einer einzigen Reihe besteht!

Als Erstes muss man das Garn entfalten, so dass man die ganze Breite vor sich hat. Dann nimmt man eine Häkelnadel Gr. 1 bis 4, je nach Größe der Löcher im Band. Um eine breitere Kette zu bekommen, häkelt man dicht am Rand.

Man sticht mit der Nadel kurz unter dem oberen Rand ein und führt sie einige Löcher weiter wieder heraus. Mit dieser Masche auf der Nadel sticht man 2 cm weiter wieder ein und nach 2 mm wieder raus. Man kann jetzt die zweite Masche über die erste gleiten lassen und auf diese Art und weise häkelt man weiter. Dabei bekommt man eine leichte Kräuselung.

Wenn ihr ein dichteres Bild bekommen wollt, dann holt ihr am besten 5 bis 7 Maschen auf die Nadel und zieht erst dann die letzte Masche durch die anderen.

Variiert man diese Techniken, entsteht eine Kette mit Büscheln, was auch wunderschön anzusehen ist.

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Die Enden kann man mit einem Knoten schließen, fest ziehen und kurz vor dem Knoten abschneiden. Wenn man das geschickt in der Kräuselung einbettet, sieht man das Ende nicht.

Wenn euch doch nicht klar geworden ist wie es geht, besucht mich einfach auf meinem Stand auf dem DaWanda-Gelände beim Zweiten Frühling im Postbahnhoft. Am 14.4. ab 11 Uhr gibt es da Mode, Handgemachtes, Flohmarkt und eine Kinderecke. Neben tollen Events wird da auch geschlemmt. Eine Modemesse von und für Frauen.

Ich nehme mein Bändchengarn mit und wer neugierig ist, zeige ich ihm persönlich wie man die Ketten herstellt.

Weitere Ketten dieser Art habe ich in meiner Galerie Schmuck hochgeladen.