Tunesische Fliegen

Den Tag der Handarbeit (gestern) verbrachte ich leider nicht draußen, sondern zu Hause. Ich habe es total vergessen – wollte doch ein paar Mützen für die Tafel abgeben. Na ja, gearbeitet habe ich aber hart und zwar am TUNESISCHEN HÄKELN.

Anlass für meine Beschäftigung mit dieser besonderen Häkeltechnik war die Tatsache, dass ich meine geplanten Fliegen nicht fest und formschön genug hinkriegen konnte. Ich versuchte es mit einer Kombination aus Halbmaschen und Reliefmaschen, was bei einer dickeren Wolle und kleineren Nadel schon mal gelungen war:

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Doch ich wollte weiter gehen und neue und schöne Muster ausprobieren. Dann erinnerte ich mich an die tausendmal gesehenen tunesisch gehäkelten Arbeiten in den amerikanischen Häkelkreisen, wo ich tagtäglich schwimme. Ich habe sie immer leicht übergangen, da sie mir zu moderat und altbacken vorkamen. Aber für meinen Zweck wäre tunesisch doch eine gute Idee!

Ich habe mir ein paar Videos angeschaut und bin gleich zur Tat gestritten. Zuerst häkelte ich eine Fliege im herkömmlichen tunesischen Stil:

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Hier wird die Stabilität durch die doppelte Garnführung und der kleinen Nadel zusätzlich verstärkt.

Dann habe ich den Strickstich ausprobiert: herrlich!!!

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Das Maschenbild sieht von hinten so aus:

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Und so habe ich die Fliege hinbekommen:

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An den Rändern kann ich noch arbeiten. Aber das Maschenbild ist schön ebenmäßig, was ich mit zwei Nadeln nie so hinkriegen könnte!!!

Eine noch schönere Übung waren die Streifen, also Farbwechsel beim Strickstich:

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Ich spielte ein bisschen mit den Farben herum. Dann entschied ich mich nur für Streifen und beim Zurückhäkeln stellte ich fest, dass ich den Farbwechsel vertikal getrennt handhaben kann… d.h. viele Möglichkeiten sind gegeben. Auf dem Bild unten sieht ihr die getrennten Balken:

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Da ich doch kurzfristige abgeschlossene Projekte haben wollte, häkelte ich aus diesem Streifen die nächste tunesische Fliege:

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Auf diese Fliege bin ich echt stolz.

Aber zu brav wollte ich auf keinen Fall bleiben, also nahm ich einen Ball gröbster naturbelassener Wolle, die ich in Nessebar, Bulgarien vor 2 Jahren gekauft hatte und die sich ganz schlecht filzen ließ, und häkelte daraus meine nächste ungewöhnliche Fliege (natürlich wieder auf  Tunesisch):

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Sie ist doppelseitig, also zwei Mal gefaltet und zusammengehäkelt, dann mit dunkelroter Wolle umhäkelt. Von hinten sieht die FLiege so aus (ich verwendete dafür einen anderen tunesischen Stich):

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Den Mittelstreifen häkelte ich ein bisschen länger und dann fand ich diese Lösung: nicht Umwickeln, sondern zubinden und die Enden wie eine zweite Schleife festziehen.

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Wie findet ihr diese Idee?

Ich habe noch einiges produziert, aber wurde immer von der Tatsache eingeengt, dass ich für diese Technik doch spezielle Instrumente brauche: wenn man etwas häkeln möchte, das breiter als 10 cm ist, muss man sich die Verlängerungen für die Nadeln besorgen. Morgen versuche ich es in meinem Wollladen und werde sie euch zeigen.

Sonst bin ich total von diesen neuen Horizonten im Häkeln begeistert und bekam eine Menge neue Ideen.

Wenn ihr Interesse am tunesischen Häkeln habt, könnt ihr euch die nützlichen Videos von Redaktion Hug anschauen. Sie haben mir gestern beim Einstieg geholfen. Es sind mehrere kurze Videotutorials zum Thema, da es auch mehrere Variationen des tunesischen Häkelns gibt.

Nun wünsche ich allen frische Begeisterung und süße Träume, denn es ist in Berlin kurz nach 2 Uhr und ich muss ins Bett.

Eure Bennelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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