Ich hatte schon lange vor Erfolgsgeschichten über Menschen zu schreiben, die es geschafft haben, mit ehrlicher Handarbeit und Wolle ihr Auskommen zu sichern. Ich bin fest überzeugt, dass ich bald zu diesen Glückspilzen gehören werde, doch momentan kann ich nur davon träumen. Auf die heutige Geschichte bin ich durch puren Zufall gekommen, indem ich in die Suchzeile meines Browsers die Stichworte „gehäkeltes Geld“ eingegeben habe. Und da war sie: die Erfolgsstory.
Zwei deutsche Studenten fliegen zum Skilehreraustausch nach Japan. Aus Langeweile im kleinen Dorf, wo sie wohnen, lassen sie sich auf den Vorschlag einer Spanierin ein, ihnen das Häkeln beizubringen. Die gemeinsam gehäkelte Mütze wird hoch gelobt und ein Australier bietet dafür 10 Euro an. Das ist für die Studenten Anlass genug, ein Mützenbusiness zu starten und sie erscheinen bald darauf im Internet. Ihre Homepage lautet www.myboshi.de (boshi ist Mütze auf Japanisch).
Erste Abnehmer finden sich im Freundeskreis. Die Nachfrage wächst, es werden mehrere Häklerinnen angeheuert, das Geschäft läuft.
Ihr Erfolgsrezept:
1. die individuell gestaltbare Mütze,
2. die Wertschätzung und die Nachhaltigkeit der Handarbeit.
Die pfiffigen Studenten können noch nicht ganz allein davon leben. „Ab 4.000 verkauften Exemplaren pro Jahr“ würde es sich auszahlen.
Ich schaue mir ihre Homepage genau an. Bin neugierig, was „der Konfigurator“ an Möglichkeiten der individuellen Mützengestaltung bietet. Vor meinen Augen entfaltet sich eine Galerie mit 31 verschiedenen Mützendesigns. Ich klicke auf die Mütze „Fuji“ und sehe mir die Möglichkeiten an, die dahinter stecken.
Mit (zzgl. 5 Euro) oder ohne Bommel, zwei Mützengrößen, etliche Farben zur Auswahl, Preis 45 Euro (ohne Lieferkosten). Lieferzeit 3-4 Wochen.
Die Eigentümer Felix Rohland und Thomas Jaenisch „glauben unerschütterlich an das Gute im Boshi“. Ihr Webauftritt ist frisch, sportlich und sehr überzeugend.
Weiter so, Jungs! Hut (boshi) ab!
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